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Die 4. Gewalt und Israel

Kriegsberichterstattung

In ihrer Berichterstattung, insbesondere aus Kriegs- und Krisengebieten zeigen die "Experten" der 4. Gewalt regelmäßig, daß sie selbst einfachste Logik nicht auf die Reihe kriegen. Wenn weder die Meldungen selbst, noch die Kriterien ihrer Selektion unabhängig geprüft werden können, ist Logik jedoch etwas ganz feines.

Menschliche Schutzschilde

Es gibt bezahlte Korrespondenten, die behaupten, die Hamas benutze menschliche Schutzschilde. Unsinn, denn die Hamas hat keine Personen, die als Schutzschilde dienen könnten. Der Begriff "menschlicher Schutzschild" wird verdreht und instrumentalisiert, um die Tötung von Zivilisten zu rechtfertigen. Palästinensische Zivilisten sind keine Schutzschilde für Kämpfer der Hamas, denn Zivilisten werden von der "besten Armee der Welt" zu Hunderten getötet. Da in Kriegen die eigene Zivilbevölkerung generell keiner Konfliktpartei einen Schutz bietet, spricht man von menschlichen Schutzschilden nur, wenn Personen der Gegenseite dazu mißbraucht werden. Also wenn beispielsweise Saddam Hussain westliche Waffeninspektoren in militärischen Einrichtungen festhält. Oder wenn sich israelische Soldaten im Bodenkampf hinter palästinensische Zivilisten oder Gefangenen verstecken. Die Hamas hat offensichtlich keine Israelis, die sie als menschliche Schutzschilde mißbrauchen könnte, denn einen entsprechenden Aufschrei konnte man bisher nicht vernehmen.

Roof Knocking gegen Kämpfer der Hamas?

Es gibt Korrespondenten, die sprechen von "Roof Knocking" und es gibt welche, die sprechen von der Bekämpfung des bewaffneten Widerstands. Aber irgendwie beißt sich das. Selbst ein Idiot kann nicht davon ausgehen, daß bewaffnete Kämpfer in Gebäuden bleiben, die kurz vor ihrer Einebnung angeknockt werden. Oder spielt hier die Katze mit der Maus? Worum geht es also wirklich bei den Luftschlägen mit Vorwarnung? Ist es das Ausleben blanken Terrors und ohnmächtiger Wut gegen die Zivilbevölkerung, da die Kämpfer der Hamas ungleich schwerer zu treffen sind? Weil militärische Ziele schlichtweg fehlen, um permanent Angriffe zu fliegen?

Präzisionswaffen

Besonders schlimm in dem Lager von Gaza ist, daß es dort Kämpfer der Hamas gibt, die Gewalt anwenden. Die töten durch Zufallstreffer mit ihren unpräzisen Raketen nicht nur vereinzelt israelische Zivilisten, sondern rauben der ganzen jüdischen Nation den Schlaf. Präzisionsschläge gegen militärische Ziele sind mit den Waffen der Hamas nicht zu machen. Gerne werden dagegen die Präzisionsschläge der "besten Armee der Welt" vorgeführt. Das Ausmaß der Zerstörungen und Hunderte zivilen Opfer spricht jedoch eine andere Sprache. Dazu braucht man keine teuren Präzisionswaffen. Das geht auch billiger.

Das Selbstverteidigungsrecht

Gerne reden unsere systemrelevanten Politiker mit Betroffenheitsmine vom Selbstverteidigungsrecht Israels. Gibt es so ein Recht für beide Seiten, oder ist dieses Recht nur ein Mittel der psychologischen Kriegsführung? Haben unsere Israel-Korrespondenten schon mal etwas von "Großisrael" und "neuen Siedlungsgebieten" gehört? Oder bedingt die Erinnerung an den Terror des NS-Staates, daß man auf diesem Ohr taub ist? Dank der technologischen Unterstützung diverser Waffenhersteller hat Israel nicht nur psychologisch, sondern auch bei militärischer Hardware die Nase um Längen vorn. Die Vorstellung eines Friedens zwischen Kriegsparteien, von denen eine nach Belieben schalten und walten kann, während die andere in Lager gesperrt und auf Diät gesetzt ist, ist geradezu absurd. Die Juden sind also nicht die letzten, die aufgrund der Verbrechen von Wehrmacht und SS die Arschkarte gezogen haben. Im Gegensatz zu den Juden nehmen die seit Jahrzehnten in Lagern lebenden Verlierer der Staatsgründung Israels ihr Schicksal zwar weitgehend wehr-, aber nicht widerstandslos hin.

Der Antisemitismus

Der Totschlag-Begriff Antisemitismus wird gerne von Leuten benutzt, die offenbar wie die Nazis in Rassenkategorien denken und zudem nicht einmal wissen, daß im israelisch-palästinensichen Konflikt auf beiden Seiten "Semiten" sterben, um bei dieser unsäglichen Rassenklassifikation zu bleiben. Besser spricht man von Menschen statt von Rassen. In der Regel meinen die, die mit dem Rassenbegriff "Antisemitismus" arbeiten, Antizionismus.

Die beste Armee der Welt

Die Luftwaffe der besten Armee der Welt hat sicherlich eine eins plus mit Sternchen verdient, wobei am Sternchen im Kleingedruckten steht, daß der Gegner bezüglich der Luftkriegsführung unbewaffnet war. Der Bodycount bei den Zivilisten ist beeindruckend. Auf dem Boden dagegen sieht es so aus, daß nicht nur eine südlibanesiche Miliz den Vormarsch der beste Armee der Welt stoppen kann. Aber Kriege werden auf dem Boden gewonnen. Statt von der besten Armee der Welt könnte man jetzt geneigt sein, von der brutalsten Armee der Welt zu sprechen, aber diesen Titel hat sich die israelische Armee noch nicht verdient. Dieser Titel geht an die "Kinderfreunde des Irak". Die haben sich durch die Abmunitionierung hunderter Tonnen Urans auf Generationen einen Platz in der Erinnerung der Kinder gesichert. Aber selbst die Amerikaner mußten schon mehrfach feststellen, daß Kriege auf dem Boden gewonnen werden.

Die Hofberichterstattung

Anläßlich des Israelbesuchs von Bundesaußenminister Steinmeier hat die Tagesschau selbstverständlich einen Ausschnitt aus seiner Pressekonferenz gesendet, in der diese Person mit Betroffenheitsmine die Konfliktparteien zum Frieden aufruft. Da waren Demokraten unter sich. Demokraten sprechen nur mit Demokraten. Fehlte nur noch der neue Demokrat aus Ägypten. Effektiver und "glaubwürdiger" können Politiker auch im Staatsfernsehen einer Diktatur nicht inszeniert werden. Hätte man den Steinmeier im sogenannten "öffentlich rechtlichen" Rundfunk nicht wenigstens mal fragen können, ob er auch Geld und Waffen mitgebracht hat?

Die bundesdeutsche Erinnerungskultur

Das Ausmaß der Verbrechen von Wehrmacht und SS gegen die Menschlichkeit hat zu einer Erinnerungskultur geführt, in der regelmäßig und ausgiebig der über 6 Millionen ermordeten Juden gedacht wird. Eigentlich müßte man daher erwarten, daß die Transferleistung der Geschichte in die Gegenwart nicht allzu schwer sein kann. Wer wird heute aufgrund seiner Religion oder Weltanschauung in Lagern festgehalten und straflos entführt, gefoltert oder ermordet? In den israelischen Lagern leben nur Nichtjuden. Denn wer Jude ist, erhält weltweit sofort einen israelischen Paß und kann ins "gelobte" Land oder sonstwohin reisen. Kann es sein, daß eine Art "Erinnerungsbesoffenheit" an die grauenhaften Verbrechen des Naziregimes existiert, die immun gegen die notwendige Transferleistung macht? Wer trägt heute den gelben Stern? Vokabeln wie die Eroberung neuen Lebensraums im Osten oder Großisrael bekommen einen ganz neuen Sinn. Häufig hat man das Gefühl, daß die bundesdeutsche Erinnerungskultur eine reine Instrumentalisierung von Politik ist. Insbesondere vor dem Hintergrund, daß der größte Teil der Menschen, die vom NS-Regime als "Untermenschen" vernichtet wurde, in der Erinnerungskultur eine eher untergeordnete Rolle spielt. Also "Sowjetmenschen", Slawen, Kommunisten, Zigeuner, die einfache Landbevölkerung östlicher "Siedlungsgebiete", Behinderte ..., kurz alle, die außer den Juden von der selbsternannten "Herrenrasse" ebenfalls als Untermenschen betrachtet wurden. In der DDR sah die Instrumentalisierung von Erinnerung natürlich anders aus, und ist wie das Regime längst auf dem Misthaufen der Geschichte gelandet. Welchen Wert hat eine Erinnerungskultur ohne Transferleistung in die Gegenwart? Ist das nur eine rituelle Selbstkasteiung, die den Interessen von Waffenexporteuren und Politprofis dient? Wie ist es mit der Rationalität der Politik dieser "Profis" bestellt?

So what?

Die manipulative Kriegsberichterstattung dürfte auf das praktische Leben ungefähr den Impakt einer Sonntagsrede eines systemrelevanten Politprofis oder eines in China umfallenden Sacks Reis haben. Das ist menschlich und ganz normal. Ganz persönlich wird einseitige und manipulative Berichterstattung, wenn es um die sogenannte "betriebliche" Altersvorsorge, den Minijob, den Wert von Arbeit oder die Sozial- und Steuerpolitik der Umverteiler aus dem Selbstbedienungsladen geht. Wer bei diesen Themen nicht jeden Informationsfetzen genauestens analysiert und handelt, vergeudet schnell bares Geld.

Stand: 30.07.14